Wettbewerb Areal Ackerli, Bern Murtenstrasse 336 - 358, 3027 Bern
Das Gebiet der Wohnüberbauung Ackerli befindet sich am Rande von Bümpliz, an einem nicht einfach zu bebauenden Ort. Es ist ausserordentlich heterogen, umgeben von Bauten aus den 70er Jahren sowie Reihenhäusern aus verschiedenen Epochen. Diese verschiedenartigen Gebäude
und Gebäudegruppen bilden untereinander keine Einheit, sondern eine lose, patchwork-artige Überbauungsweise. Die starke Präsenz der Autobahn und der Industriezone verstärken diese unklare und nicht besonders attraktive Situation noch zusätzlich.
Der städtebauliche Ansatz wird von mehreren Faktoren geprägt: Die unattraktive Präsenz der Autobahn, die unmittelbar südlich gelegenen öffentlichen Institutionen und die Nähe zum Eichholzwald, um nur die wichtigsten zu nennen. Um die Überbauung räumlich und insbesondere auch akustisch von der Autobahn abzuschirmen, wird eine Art «Lärmschutzwand» errichtet. Diese «Wand» wird allerdings zum Gebäude und enthält verschiedene Nichtwohnnutzungen. Die Wohnbauten befinden sich in der Abdeckung dieses Riegels im östlichen Teil des Areals. Durch diese Massnahme wird erstens die Erfüllung der ES II für den grössten Teil der Wohnungen ermöglicht, zweitens wird das Quartier zur Autobahn hin räumlich abgeschlossen. Die Erschliessung des Areals der Firma Jaeger erfolgt über die Zufahrt zu den Wohnungs-Parkplätzen, das heisst hinter dem Lärmschutz-Riegel entlang
der Autobahn. Die Parzelle 3115 wird entlang der östlichen Grundstücks- Grenze erschlossen. Dies ermöglicht, die bestehenden Reihenhäuser vom motorisierten Verkehr zu befreien und so in die neu zu bauende Anlage mit einzubeziehen.
Die Flexibilität der Wohnungen ist ein wichtiger Faktor. Das Konzept schlägt nicht ein starres und definitives Projekt vor, sondern ein System, welches erlaubt, im Rahmen der Planung die genaue Anzahl und die Grösse der Woh- nungen zu bestimmen. Es ermöglicht, die Wohnungen auf einfache Weise den wechselnden Bedürfnissen der Bewohner anzupassen. Das vorgeschlagene System erlaubt es, im Laufe der Zeit Zimmer anzugliedern oder als Büro oder Studio von der Wohnung abzutrennen.
Das Projekt basiert auf einem Modul von 80cm. Die Treppenhäuser und die Wohnungen können so auch während der Planung noch den Bedürfnissen der Mieter angepasst werden. Der Raum zwischen den Treppenhäusern erlaubt es innerhalb dieses Rasters die Wohnungen beliebig anzuordnen. Es werden so Wohnungsgrößen zwischen 2 1⁄2 und 6 1⁄2 Zimmern ermöglicht. Für die Sanitärzellen und die Küchen sind wiederholende Module vorgesehen, welche eine wirtschaftliche Realisierung ermöglichen.