1998 - 2000

Umbau und Neubau Berghaus Niesen, Niesen Kulm, Mülenen BE Niesen Kulm, 3711 Mülenen BE

Auftraggeber Niesenbahn AG, Mülenen
Ausführungszeitraum 2000 - 2002
Wettbewerb Wettbewerb, 1. Rang
Bearbeitungszeitraum 1998 - 2000
Auszeichnungen
ATU Prix, Berner Kulturpreis für Architektur, Technik und Umwelt - 2003
Neues Bauen in den Alpen, Architekturpreis - 2006
Goldene Spenglerarbeit

Exponierter könnte eine Situation nicht sein: der Gipfel des Niesen im Berner Oberland. Ein Berg, der durch Hodler und Klee als Ikone in die Kunstgeschichte einging. Dort galt es, das 1856 gebaute und mehrfach sanft erweiterte Berghaus den heutigen Bedürfnissen anzupassen und den Tausenden von Besuchern, die mit der Bergbahn auf den Niesen fahren, einen zeitgemässen Restaurationsbetrieb zu bieten. Der Niesen sollte als Ganzes betrachtet werden, und so nimmt das Konzept Einfluss auf das architektonische, gastronomische und auch auf das marketingstrategische Erscheinungsbild. Das Berghaus ist eines von fünf vorgeschlagenen Interventionsorten verschiedenster Bedeutung und Funktion.

Den Berg nicht berühren – das war das Motto. Die Eingriffe zeigen viel Respekt vor der Landschaft und setzen neue Massstäbe im diffizilen Bereich des Bauens in den Alpen. Das alte Berghaus wurde sanft saniert und um grosszügige Plattformen erweitert, die die einmalige Aus- und Weitsicht wie in einem Theater inszenieren. Dem Berghaus zur Seite gestellt ist ein leichter und sehr transparenter Anbau mit Pavilloncharakter. Aus der Ferne gesehen zieht dieser Bau eine feine, die Künstlichkeit betonende Linie durch die Landschaft. Ein Lichtkonzept für den ganzen Gipfelbereich betont die Besonderheit des Ortes.

Auch technisch war das Projekt herausfordernd: Das Bauen auf 2336 m ü. M. erfordert eine besondere Transportlogistik, wetterfeste Materialien und spezielle Konstruktionen. So müssen beispielsweise von der Stahlkonstruktion Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 km/h aufgenommen werden können.

Fotos / Visus: Adrian Scheidegger