2012 - 2017

Erneuerung Stadttheater, Langenthal BE Aarwangenstrasse 8, 4900 Langenthal, BE

Auftraggeber Stadt Langenthal, Langenthal
Wettbewerb Wettbewerb 1. Rang, 2012
Bearbeitungszeitraum 2012 - 2017
Auszeichnungen
best architects 19 award, Innenausbau, 2018
German Design Award 2020, Excellent Architecture, 2020

Das 1916 von Keiser & Bracher Architekten fertiggestellte Stadttheater steht heute nicht mehr wie einst am Stadtrand. Das Weiterwachsen der Stadt hat die Situation um das Theater zunehmend verunklärt und vermag seiner Bedeutung nicht mehr gerecht zu werden. Mit dem Verschieben des Eingangs von der West- auf die, eine Tempelfront mit Tympanonrelief zierende, Nordseite wird das Haus in seiner Bedeutung und Erscheinung gestärkt und gleichzeitig wird Raum geschaffen, um die innere Organisation an die Bedürfnisse des heutigen Theaterbesuchers und -betriebs anzupassen.

Das statische Konzept des Umbaus orientiert sich an der bestehenden Tragstruktur. Tragende Wände im Foyer Erdgeschoss werden durch Unterzüge ersetzt, um den nötigen Raum für die beiden neuen Treppenabgänge zu den Garderoben im Untergeschoss zu schaffen.

Der Theatersaal mit seinen Stuckaturen, Reliefs und Kapitellen wird durch die Neuinterpretation der ursprünglichen Farbgebung plastischer und erhält so seine Würde und Festlichkeit zurück. Das Parkett wird mit 300 durch die Architekten eigens für das Theater entwickelten, komfortablen Sitzplätzen ausgestattet. Die Galerie mit seinen 100 leicht breiteren Sitzplätzen wird zur Loge, den besten Plätzen im Theater. Die Bühne wurde mit neuster Bühnentechnik, motorisierter Unter- und Überbühnenmaschinerie ausgestattet. Ein neuer, direkt vom Strassenniveau auf der Südseite des Theaters zugänglicher, grosser Warenlift erschliesst alle Geschosse.

Unter der Hauptbühne wurde ein flexibel nutzbares, kleines Bühnentheater mit 120 Plätzen für Kleintheater, Lesungen, Kino, Kammerkonzerte usw. geschaffen. Die Künstlergarderoben im Annexbau auf zwei Geschossen wurden den Bedürfnissen eines Gastspielhauses entsprechend umgestaltet.

Fotos / Visus: Adrian Scheidegger / Alexander Jaquemet / Aebi & Vincent Architekten SIA AG