Bahnhofzugang Hirschengraben Bern

«Zukunft Bahnhof Bern» (ZBB) – Gestaltung Hirschengraben

Auftraggeber: Tiefbauamt der Stadt Bern
Bauprojekt: November 2022 – März 2023

Das vom Volk im März 2021 genehmigte Projekt für den Hirschengraben kann nicht wie damals geplant weiterverfolgt werden. Nach der Medienmitteilung des Gemeinderats der Stadt Bern vom 22. November 2022 besteht eine neue Ausgangslage mit neuen Vorgaben. Diese erforderte einen neuen gestalterischen Ansatz.

Basierend auf den neuen Vorgaben wurde im Planungsteam, eingebunden in ein qualitätssicherndes Verfahren mit Expertengremium und Bauherrschaft, eine neue zusammenhängende Gestaltung erarbeitet, die der Lage innerhalb des UNESCO-Perimeters gerecht werden soll. Die Umgestaltung des Hirschengrabens mit dem neuen Bahnhofzugang soll bis 2029 erfolgen.

Projektbeschrieb
Die grundlegenden Elemente des Projekts sind die neue Platzgestaltung mit Definition einer klaren und von den Verkehrsflächen abgesetzten geometrischen gepflästerten Figur, die den bestehenden Mergelbelag umschliesst. Die bestehenden historischen Baumreihen werden dabei möglichst weitgehend erhalten. Der Platzraum Hirschengraben soll von verunklärenden Elementen befreit und grosszügig gestaltet werden. Die Architektur entwickelt sich aus dem Thema der Transition und der Anbindung an den Knotenpunkt der zukünftigen Bahnhofsanlagen.

Eine unterirdische Passage verbindet den Hirschengraben mit dem Bahnhof in eigenständiger Geometrie und Ausdruckskraft durch die Triangulierung von Betonwänden und Betondecke. Die Passage basiert auf einer eigenen Logik, sie windet sich durch den Boden und umspielt historische Mauern. Sie ist erstarrte Bewegung unsichtbaren Ursprungs, zu Form gewordenes Kräftespiel. Gedanklich mehr transitorisches Element als Gebäude setzt sie sich deshalb bewusst in Form, Materialität und Beleuchtung von den Bauten des Bahnhofs ab. Die Passage führt an die Oberfläche des Hirschengrabens und findet über ein pavillonartiges Dach ihren Anschluss an den Stadtraum. Das Dach nimmt in seiner Geometrie und Materialisierung Bezug auf die Passage und bildet zusammen mit dem provisorisch in die Mitte des Hirschengrabens verschobenen Bubenbergdenkmals und dem Widmann-Brunnen einen der drei Hochpunkte im Stadtraum. Diese Hochpunkte sind Orientierungspunkte, rhythmisieren den Hirschengraben und bilden Identität.

Das Stadtmobiliar prägt auf der Fussgängerebene den Charakter des öffentlichen Raums und unterstreicht durch seine sorgfältige und spezifische Ausformulierung die Wichtigkeit dieses zentralen Stadtraums. Allseitig orientierte Wartehallen und Sitzbänke schaffen Aufenthaltsqualität.

Zum Projekt

Mehr Infos: Medienmitteilung des Gemeinderats der Stadt Bern vom 25. April 2023,
www.bern.ch/mediencenter
Architektur: Aebi & Vincent Architekten SIA AG
Visualisierungen: Nightnurse Images AG